Futures of the Past

Annette Amberg, Asier Mendizabal, Yelena Popova im Dialog

Das von Francis Fukuyama Anfang der 1990er Jahre prognostizierte Ende der Geschichte trat nicht nur nicht ein, der Zusammenbruch des Kommunismus förderte zudem eine Rückbesinnung auf die Utopien der Moderne. Unter diese Paradoxie hat sich auch die von Heidi Brunnschweiler und Dominique Mollet kuratierte Gruppenschau „Futures of the Past“ im Kunst Raum Riehen gestellt. Die drei beteiligten Künstlerinnen und Künstler Annette Amberg, Asier Madizabal und Yelena Popova sind auf ganz unterschiedliche Weise mit den Versprechungen der Moderne in Berührung gekommen. So wuchs Yelena Popova in einer der geschlossenen Städte der UdSSR auf, die der nuklearen Forschung und Produktion gewidmet waren, während Annette Ambergs Onkel in Kambodscha das Erbe Le Corbusiers mit der lokalen Bautradition zu verschmelzen suchte. Asier Madizabal hingegen untersucht in seinen Arbeiten das Verhältnis von Masse und Individuum, indem er Vorlagen, u.a. Reproduktionen von Walter Ruttmann und Alexander Rodschenko, zu Collagen verarbeitet und neue Bildfindungen hervorbringt. Im Katalog, der die Ausstellung begleitet, werden die Arbeiten der jungen Künstlerinnen und Künstler erstmals umfassend wissenschaftlich aufgearbeitet.