sculpture@CityNord - Das temporäre Skulpturenprojekt 2006
sculpture@CityNord
Das temporäre Skulpturenprojekt 2006
Kunst im öffentlichen Raum ist ein wenig in Verruf geraten. Zu oft stehen Werke zeitgenössischer Kunst unvermittelt und ungefragt auf Plätzen und in Parks, manch einer spricht sogar von einer „aufhübschenden Stadtreparatur“. sculpture@CityNord hat gezeigt, dass Kunst im öffentlichen Raum weder ein Lückenfüller sein muss noch das schlechte Gewissen der Verantwortli- chen angesichts vernachlässigter Stadtteile beruhigen muss. Mag sein, dass die Skulpturenausstellung, die im Rahmen des Hamburger Architektursommers vom 14. Mai bis zum 24. September 2006 stattfand, insofern ein Glücksfall war, dass die Grundeigentümer-Interessen- gemeinschaft City Nord, der Organisator Galerist Peter Borchardt und der Kurator, Kunstsammler Rik Reinking an einem Strang zogen. Das Konzept überzeugte auch die Künstler, von denen viele eigens für das Projekt im Park der Hamburger City Nord neue Arbeiten schufen. Jimmie Durham ließ für „Back Door“ eine Tür in den Rasen ein, die den Zugang zur Erde symbolisch versperrte, Johannes Esper verlor mit Absicht einen Brillanten auf dem weitläufigen Gelände und Poison Idea legte die „Große Pfütze“ an, auf die die Passanten reagieren mussten. Der Betrachter war als Interakteur gefragt. Das funktionierte so gut, dass nicht nur Füh- rungen, Konzerte und Künstlergespräche während des temporären Projektes stattfanden, sondern sich auch spontane Aktionen entwickelten. sculpture@CityNord wird 2009 fortgeführt, warum ist in diesem Katalog dokumentiert, der allen Verantwortlichen für Kunst im öffentlichen Raum nur wärmstens ans Herz gelegt werden kann.