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Martina Geist – tabula rasa
Wenn sich die Stuttgarter Künstlerin Martina Geist dem Holzschnitt widmet, entstehen zwei Bilder, gleich und doch nicht identisch. Der Druck auf Papier bleibt ein Unikat und die Holztafel wird für sie zum eigenstän- digen Werk. Dabei verhalten sich Druck und Holztafel zueinander wie spiegelbildliche Zwillinge und haben ihre eigene unabhängige Existenz – als farbiges Flachrelief in Holz und Ölfarbe sowie als Abdruck auf Papier.
Die Auseinandersetzung der 1961 geborenen Künstlerin mit den klassischen Genres des Stilllebens und des Interieurs verläuft nicht weniger unkonventionell. Schwarz-Weiß-Fotos, die während ihres Stipendium- aufenthaltes in Wien Ende der 1980er Jahre entstanden sind, zeigen Aufnahmen ihres Tisches, auf dem Kaffeetassen, Kannen und Teller mit Besteck stehen. Es sind persönliche Dinge, Erinnerungsstücke und zugleich jene Motive, die sich in den neueren Arbeiten von 2006 bis 2009 wieder finden. Martina Geist schneidet sie derart an, dass Bewegung zwischen den toten Gegenständen aufzukommen scheint und sie behandelt sie derart malerisch, dass die Farbe eine unglaubliche Tiefe erreicht. Der Raum wird in Martina Geists Arbeiten selbst zum Modell und unterliegt einer tabula rasa der stillen Art.
Vorzugsausgaben von Martina Geist